15.04.2020

Die Zukunft unserer Erde – mal ganz anders!

Was wäre, wenn die Erde uns keinen Lebensraum mehr bieten könnte? Sind wir uns wirklich darüber bewusst, wie wir mit ihr umgehen? Diesen und ähnlichen Fragen sind die Klang.Forscher! in Neumünster auf den Grund gegangen.

Wir, 12 Schüler*innen der Freiherr-vom-Stein-Schule, haben uns sogar schon vor der Projektwoche mit unseren Lehrern getroffen und Ideen gesammelt. Von phantastischen Reisen mit Tieren bis hin zu „Fabeln“ wurde herumphantasiert. Zusätzlich haben wir uns ernsthafte Gedanken über das Ausmaß der Umweltzerstörungen gemacht und über Nachhaltigkeit nachgedacht.

Wie macht man ein Hörstück?

Am Montag haben wir Eva Solloch, unserem Mediencoach, im Theaterraum der Schule auf großen Plakaten unsere Ideen gezeigt. Sehr schnell fanden sich eine Musiker-, eine Schreib- und eine Geräuschemachergruppe. Eine weitere Gruppe hatte die Aufgabe, Interviews mit Leuten im näheren Umfeld der Schule durchzuführen, um einmal zu erfahren, welche Umweltkatastrophen in den Köpfen der Menschen präsent sind und um herauszufinden, wie sie über Nachhaltigkeit denken.

„Was ist für Sie Nachhaltigkeit?“

In der Projektwoche haben wir uns zweimal am Tag zusammengefunden und ausgetauscht. Eva gab uns Tipps für die Entwicklung unserer Geschichte; Musik- und Klangwünsche wurden geäußert, die dann in der nächsten Arbeitsphase ausprobiert wurden.

Außerdem haben wir das Schneiden mit Audacity gelernt und unsere aufgenommenen Tonschnipsel eigenständig bearbeitet.

 

Es brummt, summt, knackst…

Am Dienstag haben wir endgültig beschlossen, dass wir ein Hörspiel machen wollen: Die Story sollte in einem Raumschiff und auf der zerstörten Erde spielen.

Wie klingt eine tote Erde?

Wie machen wir den Hörern klar, dass es auf dieser Erde „Erdtöne“ gibt? Hier war viel Kreativität gefragt. Denn was ein Hörspiel gleich viel lebendiger klingen lässt, sind die „Atmo“ und Geräusche. Wir haben Klangexperimente gemacht, komponiert und mit Gegenständen Geräusche erzeugt. Da kann es schnell passieren, dass aus einer Bohrmaschine ein Flugzeug entsteht, das gerade in die Luft schwebt.

  

Die Story

Sehr schnell waren wir uns einig, dass es um die Vernichtung von Lebensraum aufgrund fehlender Gefühle wie Mitgefühl, Liebe, Sorge und Achtsamkeit von uns Menschen gehen soll.

Die Menschen entwickeln sich durch die Digitalisierung und den übermäßigen Gebrauch von Maschinen zu gefühllosen Kreaturen und halten dadurch die Zerstörung der Erde nicht auf, sondern treiben sie sogar noch voran. Diese Vorstellung stand im Mittelpunkt unserer Überlegungen zur Story und machte uns sehr nachdenklich.

Wie können wir bei Menschen eine Haltung, ein Mitgefühl für das Leben und die Umwelt entwickeln? Wie kann man Menschen dazu bringen, über Nachhaltigkeit ernsthaft nachzudenken und wie kann man sie in ihrem Handeln positiv beeinflussen?

Wie spricht ein Mensch, der keine Gefühle hat?

Am Mittwoch und Donnerstag haben wir den Text, die Musikstücke und die Klänge aufgeschrieben, experimentell bearbeitet, sortiert und die ersten Rollen geübt. Dabei stellte sich die Frage, wie eigentlich ein Mensch ohne Gefühle sprechen würde. Wenn er wie eine Maschine spricht, klingt er dann eher zu unmenschlich?

„Habt ihr wirklich noch nie gefühlt?“ heißt es in einer Szene des Hörspiels
„Planet 083 – Zukunft unserer Erde“.

Bei allen Überlegungen war Eva Solloch mit ihrer freundlichen, zugewandten, positiv-verstärkenden und professionellen Art und Arbeitsweise eine großartige Hilfe!

Kürzen geht immer, fällt aber schwer

Am Freitag haben wir angefangen, das Hörspiel zu proben und wir stellten fest, dass es zeitlich viel zu lang geworden war. Nun wurde gemeinsam gekürzt und beraten, welche Inhalte bleiben sollten und welche nicht.

Am Ende dieser Woche waren alle sehr zufrieden. Wir haben viele tolle Erfahrungen gesammelt und sind zu einer Gruppe geworden, die sehr kreativ, lustig und produktiv gearbeitet hat.

Das intensive Arbeiten hat allen großen Spaß gemacht. Und uns dazu gebracht, das eigene Handeln zu überdenken, kritisch zu beleuchten und achtsamer mit unserer Umwelt umzugehen.

Happy End? – noch nicht

Die Projektwoche hat Anfang März stattgefunden. Für die Studioproduktion war ursprünglich der 18. März im NDR Hamburg angesetzt. Aufgrund der Virus-Krise konnte dieser Termin leider nicht mehr stattfinden.

Das Klang.Forscher!-Team freut sich sehr auf ihre Geschichte und hofft, dass die Schülerinnen und Schüler ihr tolles Hörspiel bald produzieren können!

 

Bildnachweis: ©Stiftung Zuhören

"Mittendrin im Abenteuer" – Einblicke in die Projektarbeit 2023

Von Weilheim bis Berlin und von Hersbruck bis Hamburg, überall wird gelauscht und geplant, kreiert und entworfen, musiziert, gesprochen und produziert: Die Arbeit an den Schulen im Hör.Forscher!-Programmjahr 2022/23 ist in vollem Gange.

mehr ...

Neue Impulse für den Lernort Schule – Auftakt zum neuen Programmjahr am 19. Januar 2023 in Nürnberg

Auf ins Abenteuer: Das Hör.Forscher!-Programmjahr 2022/23 hat begonnen. Am 19. Januar 2023 kamen 40 Lehrkräfte, Mediencoaches, Komponistinnen und Komponisten aus ganz Deutschland im AkademieLAB der Kulturwerkstatt Nürnberg zusammen, um gemeinsam in ein außergewöhnliches Programmjahr voller Töne, Klänge und Geräusche zu starten.

mehr ...

"I can Handel this!" – Thementage zu Technologien für Kulturelle Bildung

Mit einem Fachtag und Online-Angebot brachte das Hör.Forscher!-Programm Künstlerinnen und Künstler, Kulturakteurinnen und -akteure, Forschende, Lehrkräfte und Schulklassen an insgesamt vier Tagen zusammen, um Potentiale von Technologien für die Kulturelle Bildung auszuloten.

mehr ...