11.02.2025

Hör.Forscher! 2024/25 – Auftaktveranstaltung

Am Donnerstag, den 23. Januar kamen rund 30 Lehrkräfte, Komponisten und Mediencoaches aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, NRW, Sachsen-Anhalt, Thüringen im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks in München zusammen. Gemeinsam feierten sie den Auftakt des bundesweiten Programms Hör.Forscher! zu. Das Motto in diesem Schuljahr ist „Erinnerung“.

Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Lutz Roschker und Dr. Steffen Bruendel für die PwC-Stiftung sowie Clemens Finzer in Doppelfunktion als Leitung für Medienkompetenzprojekte im Bayrischen Rundfunk sowie als Vorstand der Stiftung Zuhören. Der Eingangsdialog zwischen Lutz Roschker und Dr. Steffen Bruendel zur Einführung in die Veranstaltung hob die Wichtigkeit des Hörens und der Kommunikation hervor. Die Redner betonten, dass das Hören die Grundlage für jeden Dialog bilde und dass ohne Zuhören keine echte Kommunikation möglich sei. Sie diskutierten, welche Bedeutung das Ohr als systemisches Organ sowohl für das individuelle Bewusstsein als auch für das soziale Zusammenleben darstelle: „Hören verbindet rationales Verstehen mit emotionalem Erleben und ist daher entscheidend für die Erkenntnisfähigkeit und den gesellschaftlichen Fortschritt.“

Clemens Finzer betonte in seinem Grußwort die Bedeutung des Zuhörens und die Rolle der Stiftung in ihrer Arbeit. Insbesondere hob er hervor, wie das Hör.Forscher!-Projekt mit dem Bildungsauftrag der öffentlich-rechtlichen Medien übereinstimme und welchen Nutzen der private Rundfunk daraus ziehen können. Die Förderung der Zuhörkompetenz spiele eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Medienkompetenz. Dabei sei zu berücksichtigen, dass Medienkompetenz nicht nur den kritischen Umgang mit Informationen, sondern auch die Fähigkeit umfasse, Inhalte bewusst und reflektiert aufzunehmen.
Auch in diesem Hör.Forscher!-Jahr dreht sich alles um das Jahresthema „Erinnerung“. Michaela Melián, Künstlerin und Mitgründerin der Band F.S.K, und ehemalige Professorin für zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste (HfbK), stellte in ihrem Impulsvortrag ihr virtuelles Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus in München vor. „Memory Loops“ verbindet Vergangenheit mit Gegenwart, indem es uns daran erinnert den Ungehörten unser Ohr zu schenken. Das Denkmal basiert auf Transkriptionen historischer und aktueller Originaltöne von NS-Opfern und Zeitzeugen. Diese Töne wurden zu Klangcollagen verarbeitet, die mit der Topografie des Nationalsozialismus in München auf einer virtuellen Karte verknüpft sind.
Im Anschluss wurden Methoden in zwei Workshops praktisch umgesetzt und erprobt: Die erste Gruppe arbeitete mit Rainer O. Brinkmann, Dramaturg und Musiktheatervermittler an der Staatsoper Unter den Linden, zusammen. Aus kleinen Erinnerungen an vergangene Zeiten entwickelten sie gestalterische Ideen, die als Grundlage für szenische Darstellungen dienten. Dabei wurden die Grundlagen der Bühnenpräsenz und des Auftritts im Rampenlicht erprobt und vertieft.
Unter der Leitung von Florian Jacobsen, einem Medienpädagogen und freiberuflichen Rundfunkjournalisten beim NDR, begab sich die zweite Gruppe auf die Suche nach „Soundscapes“.          Der Begriff beschreibt das Zusammenspiel aller akustischen Ereignisse, die in einem Raum entstehen und diesen prägen. Gemeinsam untersuchten sie die einzelnen Klänge und die sich daraus entfaltende Klanglandschaft des Münchener Hauptbahnhofes und dokumentierten diese mit Audiorekordern. Sie bewegten sich mit fremden Menschen durch verschiedene akustische Umgebungen und nahmen diese bewusst wahr.

Mit diesen neuen Impulsen, frischen Ideen und verschiedenen Ansätzen machen sich die Teams nun an die Planung der anstehenden Projektarbeit in ihren Schulen. In den nächsten drei Monaten werden die Schüler professionelle Hörstücke und Kompositionen rund um das Thema „Erinnerung“ entwickeln und präsentieren – eine kreative Reise voller neuer Entdeckungen und musikalischer Highlights!
Alle aktuellen Informationen, weitere Termine aus dem Hör.Forscher!-Jahr sowie die fertigen Projektergebnisse finden Sie immer unter hoer-forscher.de.

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