19.12.2016

Gisela-Gymnasium, München

„Next Level“ – ein Hörspiel der Klasse 8e des Giselagymnasiums München

Erstes Herantasten

100 Jahre „hörend“ in die Zukunft denken, ist nicht so einfach. Die ersten Vorstellungen sind visuell geprägt. Doch nach und nach werden auch Ideen zu andersartigen oder neuen Klängen laut, insbesondere das Wegfallen von Geräuschen (Straßenlärm, Vogelgezwitscher, Wasserrauschen) wurde diskutiert.

Robotik

Roboter?! Klar – in 100 Jahren sind sie Alltag. In einer lautstarken Diskussion tun die Jugendlichen ihre Meinung kund oder erzählen von Wissenssendungen, in denen vor allem das humanoide Aussehen von Maschinen angesprochen wurde. „Das“ wird die Zukunft! Roboter, die sich auf den ersten Blick nicht mehr wirklich von Menschen unterscheiden, Roboter, die auch in ihrer Stimmgebung menschlich klingen, um uns den Umgang mit ihnen zu erleichtern. „Ähnlich wie man es doch jetzt auch bei diesen Tom Toms versucht!“ „Aber das wäre doch blöd für das Hörspiel. Wie willst du denn dann heraushören, wer grade spricht? Mensch oder Roboter?“ „Ich glaub nicht, dass die wollen, dass Roboter wie Menschen klingen. Ich glaub, dass die das so machen, dass man immer hört, wer gerade redet. Stell dir mal vor, dich spricht jemand auf der Straße an und du checkst gar nicht, dass das ein Robo…“ „…du glaubst doch nicht, dass der dich einfach anspricht. Die antworten doch nur!“ „Vielleicht vorher immer ein Signal, so was wie piep oder so, damit man weiß, dass es ein Roboter ist….“

Tatsächlich war das ein problematischer Punkt in der Umsetzung des Hörspiels. Am Ende glaubte niemand aus der 8e, dass Roboter zukünftig noch einen Elektromotor haben, mit abgehackten Stimmen sprechen oder sich typisch wie Roboter in Film und Fernsehen der 80er Jahren verhalten werden… Doch einen komplett neuen Sound zu kreieren, war auch schwer – einerseits in der „Erschaffung“ und andererseits in der Etablierung innerhalb des Hörspiels, denn die Geschichte dessen war schon kompliziert genug. Die Geräusche sollten ja helfen, die Handlung zu verstehen. Somit wurden gängige Geräusche, Klänge und Vorstellungen aus der Soundkiste gezogen.

Sprechübungen

Schnell mal kurz das Hörspiel einsprechen? Nicht mit unseren Coaches!

Die Aufnahme stammt übrigens von Herrn Bleisteiner, der sogar zu uns in die Schule kam und einen Vortrag über „3D-Audio“- Aufnahmetechniken hielt: Wie könnte sich die Darstellung von Sound in der Zukunft ändern? Wo geht es hin?

Handlung

Nein, die Handlung wird hier nicht verraten – das wäre ja ziemlich „unspannend“. Spannend hingegen war das Vorhaben in fünf Gruppen eine Serie mit fünf Folgen zu schreiben, in der jede Folge einen inneren Spannungsbogen hat, der sich wiederum auf einen Serien-Höhepunkt ausweiten lässt. Fünf Folgen, in denen Personen, Gegenstände, Geräusche, Ortswechsel, Handlung, und und und am Schluss zusammenpassen… Das war viel Arbeit am Text und an der Geschichte, die hier geleistet werden musste.

Ohne unsere beiden Coaches hätten wir das niemals so hinbekommen – Danke Börnie!! Danke Ursel!! Für euch ein lautes

„HEPP, HEPP, HEPP!“

Musik

Enya, Franzi und Lilly komponierten die (und das muss ich jetzt als Musiklehrerin einfach sagen: tolle!) Titelmusik. Ein eingängiges Motiv, das sich variiert fortsetzt, sich durch Taktwechsel einem normalen „Groove“ entzieht und sich am Schluss nicht wirklich auflöst, sondern in einer Schwebe hängenbleibt:

Und so hört sich das nun im Hörspiel an:

Studio

Was für ein Erlebnis! Wir durften mit vier Profis arbeiten – zwei Redakteuren und zwei Tontechnikern. Die 8e erwartete ein minutengenauer Probe- und Aufnahmeplan, eine professionelle Einstellung gegenüber jedem noch so klitzekleinen Fehler, eine Wahnsinns-Geduld und Interesse an jedem Einzelnen sowie an dem Hörspiel. Doch auch Herausforderungen wie „…jetzt schnell, Atmo für das Tierlabor. Jeder ein Tier, Ursel dirigiert euch!“ Oder „… eine futuristische Straßen-Atmo… ich weiß auch nicht… versucht mal…“ waren am Studiotag nicht selten.

Und nach Manipulationen durch Schnitt, Pitch Shifter (Tonhöhe), Time Stretch (Länge), Hall (Räumlichkeit) und verschiedenen Modulationseffekten hört sich das dann so an:

 

Pfeiltasten Hoch/Runter benutzen, um die Lautstärke zu regeln.
Fast alle Geräusche, die im Hörspiel erklingen, sind von der Klasse eingesprochen oder mit Gegenständen erzeugt worden:

 

Und das ist dann draus geworden:

Müde, aber beeindruckt räumten die Schülerinnen und Schüler nach sechs Stunden Konzentration das Studio. Für die Studio-Crew (Danke Regine! Danke Gerhard!) stand noch das Anpassen der Titelmusik sowie erste Schneidearbeiten auf dem Pan. Am zweiten Studiotag war die 8e herzlich eingeladen die noch anstehenden Arbeiten des Schneidens, Verfremdens und Mischens zu verfolgen.

Hier ist unser Hörspiel „Next Level“ – Folge 1 bis 5. Viel Spaß beim Hören!

 

 

 

 

Schülerinnen und Schüler lauschen gebannt den Hörstücken anderer Jugendlicher im Heimathafen Berlin.

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